Thomas Schulz       Neuropäisch, Klanginstallation

In seiner Steinhöfeler Variante zur 'European Sculpture' kombiniert Thomas Schulz Tonmaterial einer Sitzung des Festkomitees zur 600-Jahrfeier in Steinhöfel mit den Stimmen von schwedischen und finnischen EU-Abgeordneten. In der großen Variante der Klangskulptur sind bis zu 11 verschiedene Sprachen vertreten, die in den Entscheidungs- und Abstimmungsprozessen im Europäischen Parlament aktiv werden. Die Stimmen werden in einer Versammlung von Mikrophonen, die als Lautsprecher fungieren, abgespielt.

Thomas Schulz, Neuropäisch, Klanginstallation Photo: Thomas Schulz

Sprache oszilliert dabei ständig zwischen Klang und Bedeutung. In der Musik der Vielsprachigkeit läßt sich aber auch eine zeitgemäße künstlerische Auseinandersetzung mit dem uralten menschheitsgeschichtlichen Ritual der Versammlung, der Beratung, der Entscheidungsfindung durchs Sprechen erkennen. So wird eine 'europäische Lautgemeinschaft' anschaulich, in der Eigenheiten, Ähnlichkeiten und Veschiedenheiten spürbar und nachvollziehbar werden.

    "Schulz arbeitet an der formalen Organisation überkomplexer Strukturen, versucht dabei weder auf Metaphern noch auf Symbole auszuweichen, sondern das gesammelte Bild- und Tonmaterial so zu stimulieren, daß daraus ein voluminales Klanggebilde wird." (Peter Herbstreuth)

Schulz 'European Sculpture' stellt den Versuch dar, das unanschauliche Gebilde Europa als sinnlich faßbares Ereignis zu präsentieren.

Thomas Schulz, Neuropäisch, Klanginstallation Photo: Folke Hanfeld

Biographie

Seit Beginn der achziger Jahre zahlreiche Klangskulpturen, Radiophonien und Kompositionen. Arbeitet seit 1988 an seiner 'European Sculpture', die ein künstlerisches Programm zur Erforschung der sich selbst generierenden skulpturalen Form 'Europa' zum Einsatz bringt.

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